Thailand in Trauer

Trauer um den König

Unser erster Abend in Bangkok: Am Königspalast trauern die Menschen um ihren vor wenigen Tagen verstorbenen König Bhumipol, der mehr als 70 Jahre ihr Oberhaupt war. Die allermeisten Thailänder haben nie  einen anderen König erlebt.

Der Respekt vor dem verstorbenen König scheint sehr groß zu sein. Thailand gilt jedoch nicht als Paradebeispiel für Meinungsfreiheit, so dass man das vielleicht mit etwas Vorsicht genießen muss. Immerhin schien er die verschiedenen Strömungen im Land im Griff zu haben – und genau da kommt jetzt Unsicherheit auf. Ich denke, so ist es auch zu erklären, dass gleich ein ganzes Jahr Staatstrauer verhängt wird, denn wer will schon gegenüber dem Königshaus respektlos erscheinen, indem er Unruhe stiftet. Das wird den ein oder anderen von Missetaten abhalten.

Königspalast Königspalast

Wat Pho Wat Pho

Trauernde vor dem Palast Trauernde

 

Die Trauer der Leute macht aber auf mich einen authentischen Eindruck. Und jeder will als Zeichen irgendeinen Beitrag für seine Mitmenschen leisten. Es werden überall  beispielsweise kostenlos Getränke, Selbstgekochtes und Erfrischungstücher verteilt. Motorradfahrer transportieren Fremde (mussten wir spät abends auch einmal in Anspruch nehmen) und sogar der Eintritt in vielen Museen und Tempeln ist frei.

Die meisten Menschen tragen schwarz, sämtliche Feste und Feiern sind ausgesetzt, was für viele natürlich große wirtschaftliche Nachteile mit sich bringt.

Man freut sich sehr über die Anteilnahme von Ausländern, die beispielsweise ebenso schwarz tragen oder zumindest einen Trauerflor anheften.

Trauerflor

Und was ist mit dem neuen König? Der weilt am Starnberger See und weiß noch nicht so recht …

Nachtrag Dezember 2016: Er hat es sich doch überlegt – er wird’s.